Literatur
archiv
Literatur
museum
Literatur
haus

Einzelbestand



Nachlass Eugen Oker

Eugen Oker wurd am 24. Juni 1919 als Friedrich „Fritz“ Gebhardt im oberpfälzischen Schwandorf geboren. Nach 1945 beginnt der gelernte Topograph und Vermessungstechniker journalistisch zu arbeiten, unter anderem für die Neue Zeitung, die Zeitung der amerikanischen Besatzungszone. In den 1950er Jahren steigt er in den elterlichen Hafnerbetrieb ein und erwirbt 1958 schließlich seinen Meisterbrief als Ofensetzer. 1960 heiratet er die aus Kallmünz stammende Handwerkstochter Maria Augustin. 1961 erscheint sein erster Roman Winnetou in Bayern unter dem Pseudonym Eugen Oker, der fortan sein Künstlername bleibt.

Bekannt geworden ist Eugen Oker einem breiteren Publikum durch seine Spielekritiken, die ab 1964 in der Wochenzeitschrift Die Zeit und von 1972 bis 1975 in der Frankfurter Rundschau erschienen. Die Spielekritiken und insbesondere seine in den 1980er Jahren produzierten SWR-Sendungen Spiele-Stories brachten ihm den Ruf ein, Deutschlands »Spiele-Papst« zu sein. In den Drehbüchern zur BR-Sendung Bayern wo’s kaum einer kennt zeigt sich Oker wiederum als gelernter Topograf, der das Land Bayern kulturgeografisch vermisst. Seine Arbeitsbereiche umfassten darüber hinaus Zeichnungen, grafische Arbeiten, Lyrik, dialektologische Sprachforschung sowie seit 1989 den Kleinverlag Kuckuck & Straps, den er gemeinsam mit seiner Frau Maria Gebhardt führte.

Seine zahlreichen, unterschiedlichen Arbeitsbereiche sind allesamt verbunden mit seiner Lust am Spielerischen und Hintersinnigen. Sein Blick für Details hebt stets das Besondere im Unscheinbaren hervor. Zugleich hat Eugen Oker leidenschaftlich gesammelt und archiviert: Sammlungen scheinbar profaner Alltagsgegenstände wie ›Zuckerpapierln‹ oder ›Obstseiden-papiere‹ sind ein archivarischer Schatz für die Geschichte des Produktdesigns, seine umfangreiche Sammlung bayerischer Dialektwörter ist ein herausragender Fundus für die historische Dialektologie des Bayerischen.

Sein Nachlass befindet sich seit 2008 im Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg. 2019 wurde dieser durch eine umfangreiche Nachlieferung ergänzt.

Bestandsart Nachlass
Bestandssignatur 06EO
Bestandsbildner Eugen Oker, Maria Gebhardt
Eigentümer Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg

Beschreibung /
Inhaltsangabe

Der Nachlass umfasst u.a. Korrespondenzen, Manuskripte zu literarischen und journalistischen Arbeiten, Zeichnungen, Collagen, Audio- und Videokassetten sowie Lebenszeugnisse.

Ordnungszustand sortiert, akzessioniert
Laufzeit 1919–2006
Umfang 28 Aktenordner, 61 Mappen, 57 Kisten
Nutzbarkeit nach Absprache nutzbar
Schreibtisch von Eugen Oker im Münchener Wohnhaus. Eugen Oker um 1970 vor dem Ortsschild der Stadt Oker in Niedersachsen.
Schreibtisch von Eugen Oker, München, Foto: Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg Eugen Oker um 1970 vor dem Ortsschild der Stadt Oker in Niedersachsen, Foto: Maria Gebhardt
×
Schreibtisch von Eugen Oker im Münchener Wohnhaus.

Schreibtisch von Eugen Oker, München, Foto: Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg

×
Eugen Oker um 1970 vor dem Ortsschild der Stadt Oker in Niedersachsen.

Eugen Oker um 1970 vor dem Ortsschild der Stadt Oker in Niedersachsen, Foto: Maria Gebhardt