Einzelbestand

Walter Höllerer (1922-2003) hat als Autor und Literaturwissenschaftler, als Hochullehrer im In- und Ausland, als Herausgeber von Werkausgaben und wegweisenden Anthologien, als Zeitschriftengründer (Akzente, Sprache im technischen Zeitalter), als Begründer des Literarischen Colloquiums Berlin und des Literaturarchivs Sulzbach-Rosenberg den Literaturbetrieb seit 1950 nachhaltig geprägt. Die von ihm in den 1960er Jahren veranstalteten Lesereihen, die das Fernsehen übertrug, begründeten das moderierte, öffentliche Gespräch mit Autoren. Darüber hinaus machten die Veranstaltungen zeitgenössische internationale Literatur in Deutschland einem breiten Publikum bekannt.

Höllerer markierte mit seinen vielseitigen Tätigkeiten eine Schnittstelle zwischen dem literarischen Feld der Bundesrepublik, der Wissenschaft sowie kulturpolitischen Institutionen. Persönliche Freundschaften verbanden ihn mit großen Autoren des 20. Jahrhunderts, wie etwa Günter Grass, Ingeborg Bachmann, Paul Celan, Günter Eich, Max Frisch und vielen anderen. Er war Mitglied der Gruppe 47, in der er vorwiegend die Rolle eines Kritikers einnahm, aber auch eigene literarische Texte präsentierte.

Der umfangreiche Nachlass Walter Höllerers beinhaltet verschiedenste Arten von Dokumenten. Neben einer Vielzahl an Briefen, handschriftlichen Aufzeichnungen, Manuskripten, Büchern und Zeitschriften befinden sich Audiokassetten, Tonbänder und Fotografien.

Von 2007 bis 2011 wurde der Bestand im Rahmen eines DFG-Projekts erschlossen.