Im Februar 1954 erschien im Hanser Verlag erstmals die Zeitschrift "Akzente", herausgegeben von Hans Bender und Walter Höllerer. Das Blatt entwickelte sich schnell zu einem zentralen Organ des literarischen Lebens der jungen Bundesrepublik. In den "Akzenten" konnten viele Schriftsteller, die erst später Ruhm erlangen sollten, ihre Texte erstmalig publizieren. Zugleich versuchte die Zeitschrift junge, progressive Strömungen mit bewahrenden Kräften zu vermitteln. In den frühen Akzente-Jahrgängen werden deshalb die 50er Jahre in ihrer Widersprüchlichkeit und Kontroversität deutlich.
Hans Bender, der die Akzente bis 1981 begleitet hat und mit Walter Höllerer befreundet war, feiert am 1. Juli 2009 seinen 90. Geburtstag. Zu diesem Anlass veröffentlicht das Literaturarchiv den Briefband "Konturen und Akzente des Literaturbetriebs", der die Vielfalt der 50er Jahre auf andere Weise deutlich werden lässt, nämlich von der "Hinterbühne" des Literaturbetriebs aus betrachtet. Die 125 versammelten Briefe dokumentieren die Korrespondenz der beiden Akzente-Herausgeber aus den Jahren 1953-1954, die in der Anfangsphase der Zeitschrift mit den Widersprüchlichkeiten ihrer Zeit zu kämpfen hatten. Dass aus der Not heraus die meisten Besprechungen brieflich vonstatten gehen mussten, hat zu einer sehr detaillierten Dokumentation des Aufbaus der Zeitschrift "Akzente" geführt, die mit dem vorliegenden Band erstmals kommentiert vorliegt.
Hans Bender / Walter Höllerer: Konturen und Akzente des Literaturbetriebs. Briefwechsel 1953-1954. Hrsg. v. Ralf Gnosa und Michael Peter Hehl. Mit einem Vorwort von Michael Krüger. Gebundene Ausgabe, 224 Seiten, Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg 2009, ISBN 978 39808442 2 2, 12,90 €
Den Briefband können Sie hier bestellen.