In ihrem vielbeachteten Romandebüt „Dinge, die wir heute sagten“ (der Titel zitiert einen Beatles-Song) lässt Judith Zander vielstimmig drei Generationen zu Wort kommen. Sie erzählt mit ungeheurer Sprachkraft von einem verschwiegenen Ort im Nordosten Deutschlands, von Provinz und Alltag, von Freundschaft und Verrat, vom Leben selbst. Das vorpommersche Dorf Bresekow, Schauplatz des Romans, war immer eine kleine Welt, eng, abgelegen und heute zudem vom Verfall bedroht. Der Roman erschien 2010 in der Reihe dtv-Premium und war auf der short list für den Deutschen Buchpreis nominiert. Ebenfalls bei dtv erscheint in diesem Herbst Judith Zanders Lyrik-Debütband „oder tau“. In ihren Gedichten hält Judith Zander Beobachtungen, Stimmungen, Eindrücke fest, die durch ihre sehr genaue Sprache große Präsenz gewinnen. Mit ebenso viel Wirklichkeitssinn wie poetischer Imagination beschreibt sie ihre Welt – immer der Natur, den Dingen und Empfindungen nah.
Judith Zander wurde 1980 in Anklam geboren und lebt heute in Berlin. Sie studierte Germanistik, Anglistik sowie Mittlere und Neuere Geschichte in Greifswald, anschließend am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Neben dem Schreiben von Lyrik und Prosa übersetzt sie aus dem Englischen. Für ihre Arbeit erhielt Judith Zander mehrere Auszeichnungen, u. a. den Lyrikpreis beim open mike 2007, den Wolfgang-Weyrauch-Förderpreis 2009 und aktuell den Uwe-Johnson-Förderpreis 2011.
Im Rahmen der dtv-Ausstellung