Zusammen mit dem Prager Literaturhaus veranstaltet das Literaturhaus Oberpfalz ein deutsch-tschechisches Autorentreffen in Lidice.
Das Dorf Lidice nahe Prag wurde im Juni 1942 als Vergeltungsmaßnahme für das Attentat auf Reinhard Heydrich, von den Nationalsozialisten eingesetzter, stellvertretender Reichsprotektor in Böhmen und Mähren, vernichtet. Alle Männer des Dorfes wurden erschossen, die Frauen und Kinder nach Ravensbrück deportiert.
Um diese barbarische Auslöschung nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, wurden an dieser Stelle nie wieder Gebäude errichtet. Als Mahnmal blieb eine Leerstelle in der Landschaft.
Anlässlich des 70. Jahrestages dieses Massakers von Lidice treffen sich in der heute dort befindlichen Gedenkstätte deutsche und tschechische Autoren, Historiker und Zeitzeugen, um sich über das Thema „Gewalt und Gedächtnis“ auszutauschen.
Aus Bayern werden Norbert Niemann, Bernhard Setzwein und Thomas Muggenthaler teilnehmen, aus Hessen kommt Pete Smith dazu, der vom Hessischen Literaturrat eingeladen wurde, die tschechischen Teilnehmer werden Radek Fridrich, Ludĕk Navara, Marek Šindelka und Kateřina Tučková sein.
In Kooperation mit dem Prager Literaturhaus, der Gedenkstätte Lidice und dem Hessischen Literaturrat.
Gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst und der Bayerischen Staatskanzlei, sowie dem Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds.
Nachtrag:
Nach der Begegnung mit diesem Ort und seiner Geschichte waren die Teilnehmer gebeten, darüber zu schreiben. Die Ergebnisse erscheinen zweisprachig im Autoren-Blog des Literaturportals Bayern. Texte und Kurzbiographien der Autoren sind hier zu finden.
Der Beitrag von Thomas Muggenthaler ist ein Hörfunk-Feature, das am 20. April 2013 auf Bayern 2 in der Reihe „Weitwinkel“ (7.30 Uhr) ausgestrahlt wurde.