Die in Nürnberg geborene und aufgewachsene Gisela Elsner (1937 – 1992), die von 1977 bis zu ihrem Tod 1992 in München lebte, kann als eine der prominentesten und zugleich umstrittensten Autorinnen der neueren deutschsprachigen Literatur gelten.
Mit ihrem Erstling Die Riesenzwerge erlangte die Jungautorin 1964 internationale Aufmerksamkeit. Doch bereits in den 1980er Jahren wurde es immer stiller um sie, 1986 folgte die Trennung vom Rowohlt Verlag. Existenzielle Ängste, die konsequente Ablehnung ihrer Werke durch das bundesdeutsche Feuilleton, der Zusammenbruch der sozialistischen Systeme Ende der 1980er Jahre sowie gravierende gesundheitliche Probleme mögen zum Selbstmord am 13. Mai 1992 geführt haben.
Nach ihrem Tod blieben die Autorin und ihr Werk lange unbeachtet. Erst mit Oskar Roehlers Film „Die Unberührbare“ (2000) erlangte Gisela Elsner wieder Aufmerksamkeit. Seit 2006 erscheinen ihre Werke in Neuauflagen kontinuierlich im Berliner Verbrecher Verlag. Doch befindet sich die literaturwissenschaftliche Forschung zu ihrem Werk noch in den Anfängen. Vor diesem Hintergrund möchte diese Tagung wesentliche Grundlagen für eine Elsner-Forschung schaffen.
Vom 10. – 12. Mai 2012 wird ein Symposium zum Werk der Autorin Gisela Elsner stattfinden, das zugleich als Initiationsveranstaltung zur Etablierung einer Forschungs- und Dokumentationsstelle zu Gisela Elsner im Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg gedacht ist, von der künftig Anregungen für eine weitere literatur- und kulturwissenschaftliche Beschäftigung mit ihrem Werk und dessen Rezeption ausgehen sollen. Neben 13 wissenschaftlichen Vorträgen wird es eine Lesung aus Elsners Erzählungen geben, die im Herbst 2012 im Verbrecher Verlag erscheinen werden, sowie eine szenische Lesung des Romans Fliegeralarm, die von Mitgliedern der Badischen Landesbühne in Bruchsal präsentiert wird.
Das detaillierte Tagungsprogramm finden Sie <link file:539 - download>hier</link>.