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„Blumen für Otello. Über die Verbrechen von Jena“

Textperformance mit Esther Dischereit und Djane İpek İpekçioğlu (Sound). In Deutsch und Türkisch

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Seit 2012 verfolgte Esther Dischereit die Aufklärung der Morde des Nationalsozialistischen Untergrunds NSU an türkischstämmigen und griechischen Kleinunternehmern, sie nahm als Zuhörerin an den Sitzungen des NSU-Untersuchungsausschusses des Deutschen Bundestages teil. Einfühlsam und mit großer poetischer Kraft ermittelt sie in ihrem Buch „Blumen für Otello. Über die Verbrechen von Jena“, was die Verbrechen des NSU bei den Hinterbliebenen angerichtet, welche Lücken sie in den Familien hinterlassen haben. Sie wählt für diese poetische Trauerarbeit die Form des Klagelieds und des Opernlibrettos und fügt Dokumentartexte dazu. Sie stellt dabei auch Fragen nach rassistischen Vorurteilen und sozialer Voreingenommenheit des Aufklärungsapparats, der die Täter unter den Opfern suchte.

Esther Dischereit, geboren 1952, setzt sich in ihrer Prosa, in ihren Gedichten, Theaterstücken und Essays mit dem deutsch-jüdischem Leben nach 1945 auseinander. Seit 2012 ist sie Professorin am Institut für Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst in Wien.
İpek İpekçioğlu, geboren als Tochter türkischer Immigranten in Bayern, ist eine typische „Alamanci", Deutschländerin, die in Berlin lebt. Die international renommierte Producerin und DJ ist mit ihrem Eklektik BerlinIstan, ein Mix aus elektronischer- und Dancemusik der Türkei und dem Balkan, auf Festivals und in Clubs unterwegs. 2006 gab sie das Album Beyond Istanbul heraus, das im In- und Ausland sehr positive Kritiken erhielt. Die Süddeutsche Zeitung nannte sie eine musikalische wie politische „Visionärin“, deren „eklektizistische Entdeckungsreise […] unmittelbar in ein Land der krassen gesellschaftlichen Umbrüche [führt], weit jenseits der Klischees und bekannter Pop-Exporte wie Sänger Tarkan.“ Sie liest die türkische Übersetzung und begleitet die Veranstaltung musikalisch.
In Kooperation mit der Friedrich Ebert Stiftung, Regionalbüro Regensburg.
Im Rahmen der Interkulturellen Woche der Stadt Amberg und des Landkreises Amberg-Sulzbach