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"Der Weg der Wünsche"

Lesung mit Akos Doma. Moderation: Thomas Geiger, Literarisches Colloquium Berlin

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Akos Domas Roman "Der Weg der Wünsche" schildert die Flucht einer Familie aus dem kommunistischen Ungarn über Jugoslawien in den Westen 1972. In einem desolaten Flüchtlingslager bei Neapel folgen dramatische Monate, schlummernde Konflikte brechen auf, die bis dahin wohlbehüteten Kinder Misi (8) und Borbála (15) erleben ihre schmerzvolle Initiation in die Lügen, Täuschungen und Gewalt der Erwachsenenwelt.
Immer wieder führen Rückblenden in die Vergangenheit der Eltern Teréz und Károly zurück. Teréz muß 1945 mit ihrer Mutter und ihrer kleinen Schwester vor der heranrückenden Ostfront durch das verschneite Österreich fliehen, der junge Károly wird 1951 mit seiner Mutter von den neuen, kommunistischen Machthabern in die südostungarische Ödnis deportiert, Borbála wird inmitten der Wirren des Volksaufstands 1956 geboren. Flucht, Vertreibung und Heimatlosigkeit kehren leitmotivisch wieder, konterkariert durch den ungebrochenen Überlebenswillen der Protagonisten, ihre ewige Sehnsucht nach Glück und einem menschenwürdigen Leben. Die Geschichte einer Familie, die stellvertretend für das Schicksal zahlloser Mittel- und Osteuropäer in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts steht.
Akos Doma, geboren 1963 in Budapest, ist Autor und Übersetzer. Er hat unter anderem Werke von Sándor Márai, László F. Földényi und Péter Nádas ins Deutsche übertragen. 2001 erschien sein Debütroman „Der Müßiggänger“, 2011 „Die allgemeine Tauglichkeit“. Doma erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, zuletzt das Grenzgängerstipendium der Robert Bosch Stiftung, den Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis 2012, und für die Arbeit an dem neuen Roman das Literaturstipendium des Freistaats Bayern und das Prager Literaturstipendium 2014. Akos Doma lebt mit seiner Familie in Eichstätt. Die Veranstaltung wird aus Mitteln des Förderprogramms „Grenzgänger“ der Robert Bosch Stiftung unterstützt.