"In Lüschers ‚Kraft‘ steckt Witz und Wahn und Wirkungsmacht. Es ist ein Roman zur Zeit in der Sprache einer anderen Epoche.Und ja, selbst das Befremden darüber passt zur Verunsicherung unserer Gegenwart." lautet das Fazit des Rezensenten Andreas Platthaus nach der Lektüre von Jonas Lüschers neuem Roman. Dieser spielt im Silicon Valley, dort scheint es für Richard Kraft, unglücklich verheiratet und finanziell gebeutelt, einen Ausweg aus seiner Misere zu geben. Kraft ist Rhetorikprofessor in Tübingen und wird von einem Studienfreund zu einem Vortrag nach Stanford eingeladen. Das Thema „Theodicy and Technodicy: Optimism for a Young Millenium. Why whatever is, is right and why we still can improve it ?“ Verlockend auch, weil eine Million Dollar winken, wenn Kraft die wissenschaftliche Konkurrenz aussticht. Furios komisch und hintergründig erzählt Jonas Lüscher von einem Mann, der vor den Trümmern seines Lebens steht, und von einer zu jedem Tabubruch bereiten Machtelite, die scheinbar nichts und niemand aufhalten kann.
Jonas Lüscher, geboren 1976 in der Schweiz, wuchs in Bern auf und studierte u.a. an der Hochschule für Philosophie in München, wo er seit 2001 lebt. Seine Novelle „Frühling der Barbaren" wurde 2013 für den Deutschen Buchpreis nominiert, ebenso für den Schweizer Buchpreis. 2013 erhielt er den Franz-Hessel-Preis, den Berner Literaturpreis und den Bayerischer Kunstförderpreis, 2016 den Hans-Fallada-Preis der Stadt Neumünster.
Die Veranstaltung wird gefördert von der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia