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Beat und Kalter Krieg. Deutsch-amerikanische Literaturbeziehungen 1958 – 1968

Sonderausstellung

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Im Jahr 1958 beginnt Walter Höllerer gemeinsam mit Gregory Corso an der zweisprachigen Anthologie „Junge amerikanische Lyrik“ (1961) zu arbeiten, in der dem deutschen Publikum erstmalig US-amerikanische Beat-Autoren präsentiert werden. Deren Orientierung an der Ästhetik des Alltags und des Spontanen sowie das emphatische Bekenntnis zum Modernismus, das Autoren wie Allen Ginsberg, Gregory Corso oder Jack Kerouac vertreten, haben in Deutschland wichtige literarische Impulse gesetzt. In den USA werden in den 1960er Jahren im Gegenzug deutschsprachige Autoren wie Günter Grass, Uwe Johnson oder Ingeborg Bachmann präsentiert. Häufig übernimmt hierbei der gebürtige Sulzbach-Rosenberger Walter Höllerer eine zentrale Vermittlerrolle. So ist es beispielsweise nicht zuletzt Walter Höllerer und seinen Kontakten in die auswärtige amerikanische Kulturpolitik zu verdanken, dass der Autor Uwe Johnson Mitte der 1960er Jahre eine Einladung zu einem Aufenthalt nach New York erhält, um an seinem Hauptwerk „Jahrestage“ (1970-1983) zu arbeiten.

Die Ausstellung nimmt die Zeit zwischen der Entstehung der deutsch-amerikanischen Autorennetzwerke um Walter Höllerer und dem vorläufigen Höhepunkt der Rezeption amerikanischer Beat-Autoren um 1968 in den Blick und fragt insbesondere nach den kulturpolitischen Dimensionen dieser Literaturbeziehungen im Zeichen des Kalten Kriegs.

Zu sehen gibt es eine Vielzahl an Briefen und Manuskripten sowie Ton- und Filmaufzeichnungen von Gregory Corso, Allen Ginsberg, Lawrence Ferlinghetti, Walter Höllerer, Uwe Johnson und vielen anderen.

Die Ausstellung wird kuratiert von Gregor Baszak (University of Illinois at Chicago) und Michael Peter Hehl (Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg).

Zur Eröffnung führt Kurator Michael Peter Hehl an Hand von Filmausschnitten in die Ausstellung ein.

Dauer: verlängert bis 20. Dezember 2018