Temeswar/Rumänien 2014: Eine junge Deutsche wird brutal ermordet. Ausgerechnet Kripo-Kommissar Ioan Cozma, der längst alle Ambitionen aufgegeben hat, soll ermitteln. Seine Vorgesetzten machen Druck – dem Vater der Toten gehört ein landwirtschaftlicher Großbetrieb. Bald scheint der Fall gelöst: Mord im Affekt, der Täter ein verschwundener junger Feldarbeiter. Aber ist es wirklich so einfach?
Oliver Bottini greift in seinen im Herbst 2017 erschienenen Kriminalroman „Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens“ ein brisantes Thema auf: die Landnahme durch internationale Agrarkonzerne als eine Ausprägung der Globalisierung, wie sie nach 1989 in Osteuropa ihren Anfang nahm und dort gewachsene Strukturen zerstört. Bottini wirft im Rahmen seiner Kriminalgeschichte einen Blick auf die Verhältnisse in Rumänien und Mecklenburg-Vorpommern und zeigt die großen Zusammenhänge am Beispiel einer Familiengeschichte.
Oliver Bottini wurde dafür mit dem Deutschen Krimipreis 2018 und dem Preis der Heinrich-Böll-Stiftung für den besten politischen Kriminalroman 2018 ausgezeichnet. Außerdem erhielt er für die Arbeit an dem Roman ein Grenzgänger-Stipendium der Robert Bosch-Stiftung.
Die Moderation des Abends übernimmt Literaturkritiker und Krimikolumnist Thomas Wörtche.
Die Veranstaltung wird aus Mitteln des Förderprogramms Grenzgänger der Robert Bosch Stiftung unterstützt.