Petra Morsbachs Roman "Justizpalast" reflektiert über Gerechtigkeit und erzählt von jenen, die sie schaffen sollen. Dafür wurde die Autorin mit dem Wilhelm Raabe-Literaturpreis 2017 ausgezeichnet. „So einen profunden Blick in den deutschen Justizapparat gab und gibt es bisher nicht“, heißt es in Heribert Prantls Laudatio.
Thirza Zorniger stammt aus einer desaströsen Schauspielerehe und will für Gerechtigkeit sorgen. Sie wird Richterin im Münchner Justizpalast, doch auch hier ist die Wirklichkeit anders als die Theorie: Eine hochdifferenzierte Gerechtigkeitsmaschine muss das ganze Spektrum des Lebens verarbeiten, wobei sie sich gelegentlich verschluckt, und auch unter Richtern geht es manchmal zu wie in einer chaotischen Familie. "Justizpalast" ist ein Roman über die Sehnsucht nach Gerechtigkeit, über erregte, zynische, unverschämte, verblendete, verrückte, verwirrte und verzweifelte Rechtssuchende sowie überlastete, mehr oder weniger skrupulöse, kauzige, weise, verknöcherte und leidenschaftliche Richter.
Petra Morsbach, geboren 1956, studierte in München und St. Petersburg. Danach arbeitete sie zehn Jahre als Dramaturgin und Regisseurin. Seit 1993 lebt sie als freie Schriftstellerin in der Nähe von München. Zuletzt erschien 2013 ihr Roman „Dichterliebe“. Für den Spielfilm „Der Schneesturm“ (2014), ein poetisches Porträt über Adalbert Stifter, schrieb sie das Drehbuch und führte Regie.