Jan Brandts Buch besteht, wie der Titel schon andeutet, aus zwei Teilen und es ist auch als „Wendebuch“ gestaltet. Der Teil „Ein Haus auf dem Land“ erzählt „Von einem, der zurückkam, um seine alte Heimat zu finden“, so der Untertitel; der Teil „ „Eine Wohnung in der Stadt“ erzählt von „Einem der auszog, um in seiner neuen Heimat anzukommen“. Zum einen setzt sich Jan Brandt mit dem Haus seines Großvaters in dem ostfriesischen Dorf, aus dem er stammt, und seiner Familiengeschichte auseinander, die eine Auswanderergeschichte birgt. Zum anderen erzählt er vom Ankommen und Wohnen in der Wahl-Heimat Berlin, und davon, wie sich seit seiner Ankunft 1998 dort die Wohnungssituation, zunächst schleichend, dann aber immer offensichtlicher verschärft hat. „Sein Buch (…) ist ein Pflaster: für alle Wohnungssuchenden, die sich weniger allein fühlen dürfen. Und es ist eine Brücke auf das Land und in die Vergangenheit, eine Verbindung zwischen Lebenswelten, die sich immer weniger verstehen (…).“, schreibt Nantke Garrelts im Tagesspiegel.
Jan Brandt, geboren 1974 in Leer (Ostfriesland), lebt seit 1998 in Berlin. Sein Achtziger-Jahre-Roman „Gegen die Welt“ (2011) stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises und wurde mit dem Nicolas-Born-Debütpreis ausgezeichnet. Bei DuMont erschienen außerdem „Tod in Turin“ (2015), „Stadt ohne Engel. Wahre Geschichten aus Los Angeles“ (2016) und „Der magische Adventskalender“ (2018).